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Linux, Server & Co

Notfall-Virenscanner: Vipre Rescue Program

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Der Hersteller Sunbelt Software bietet mit VIPRE Rescue Program eine kostenlose Notfall-Lösung für vireninfizierte PCs an.

Die Notfall-Lösung beherrscht keine Online-Updates oder sonstige Features einer Desktop-Suite. Die 140 MB große Datei wird heruntergeladen und doppelgeklickt. Nach dem Entpacken startet der Scanner und untersucht den kompletten PC. Dabei geht er wirklich sehr gründlich vor, geprüft wird Boot-Bereich, laufende Prozess, Festplatte (inkl. des Bereichs für die Systemwiederherstellung) sowie die Registry.

Testlauf:

Beim Scannen gab das Programm unsinnigerweise seitenweise Dateinamen von geprüfen Dateien aus, dabei sah ich in roter Farbe auch meine Mainboard-Treiber vorbeilaufen. Diese werden aufgrund einer Download-Routine von vielen Scannern fälschlicherweise als Virus eingestuft. Warum man nicht einfach nur die wichtigen Informationen ausgibt, die man dann vielleicht auch lesen könnte, wurde mir nicht klar. Immerhin zeigt dieser False-Positive, dass Vipre aktuelle Pattern einsetzt – lobenswert!

Nach etwa etwa einer halben Stunde war mein Rechner dann komplett gescannt, die Abschlußmeldung auf der Konsole ist nur leider wenig aussagekräftig:

Scan completed.
Scan time: 00:31:08
Rootkits: **** scanned, 0 found
Processes: ** scanned, 0 found
Modules: **** scanned, 0 found
Folders: **** scanned, 0 found
Files: **** scanned, 7 found
Registry: **** scanned, 0 found
Total: **** scanned, 7 found
7 threat traces were detected.
Starting clean.
Quarantine {5b456ca4-42f2-8456-629d-f96b1854c0cf} completed.
Quarantine {b657c909-0d8b-29ca-fe3d-377447d960d6} completed.

Clean completed.
Clean time: 00:00:01
2 threats were cleaned.

Im Quarantäne-Verzeichnis fand ich 7 Dateien :shock: benannt in Hexadezimal-Ziffern und ohne Dateiendung (scheinbar die o.g. 7 Files) sowie 2 XML-Dateien benannt nach der Ausgabe oben „Quarantine {…} completed“.

Die 7 Dateien waren wirklich meine Mainboard-Treiber, die 2 XML-Dateien protokollierten Originalname, Quarantäne-Name, Prüfsumme und den Grund der Sicherstellung. Ob ich diese Dateien überhaupt in Quarantäne schieben will, wurde ich nicht gefragt.

Fazit:

Als Versuch der letzten Rettung bei einem halbtoten Windows-System ist der Scanner wirklich gut zu gebrauchen. Er entsorgt zumindest alles virenverdächtige und erlaubt daher das sichere Übernehmen der restlichen Daten.

Für ein noch genutztes System ist der Scanner absolut nicht zu gebrauchen, da er ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Rückfrage Dateien umbenennt und in Quarantäne nimmt, die man ohne gute Kenntnisse in XML kaum wieder zurückbekommt. In meinem Fall waren es Mainboard-Treiber (bzw. dessen Installer) und hätte ich nicht genauer hingeschaut, wäre mir das wohl nie aufgefallen, dass hier plötzlich 7 Dateien fehlen. Doch bei der nächsten Neuinstallation hätte ich wohl geflucht und die Welt nicht mehr verstanden.

Sorry, Sunbelt Software, setzen 6!

Plus-Punkte:

  • Einfache Bedienung
  • Keine Installation nötig
  • Läuft auch in der Rettungskonsole (DOS)

Minus-Punkte:

  • Ausgabe unübersichtlich
  • Absolut keine Rückfrage
  • Protokoll nur in XML-Datei (keine für Nicht-Programmierer lesbare Text-Fassung)

Schade, denn die negativen Punkte ließen sich von den Entwicklern wohl in 30 Minuten beheben. Zumindest für den Notfall, wenn Windows gar nicht mehr startet, ist die Software wirklich gut zu gebrauchen:

VIPRE Rescue Program Download:
http://live.sunbeltsoftware.com/

Written by Michael Butschek

Mai 18th, 2009 at 10:00 am

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