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Linux, Server & Co

Archive for the ‘Shell’ tag

Magic Line

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Shebang

Auf Linux und anderen unixartigen Systemen steht in der ersten Zeile eines Scripts ein Shebang (#!) gefolgt vom Pfad des Interpreters für dieses Script.

Bash-Scripte starten oft mit #!/bin/bash wärend Perl-Scripte mit #!/usr/bin/perl starten. Dem Betriebsystem hilft diese Zeile, direkt den richtigen Interpreter für dieses Script zu finden und so richtig mit der Datei umzugehen.

In vielen Anleitungen wird #!/bin/sh für Shellscripte empfohlen. Ich bin kein Fan davon, denn /bin/sh ist ein Symlink auf die bevorzugte Shell dieses Systems. Debian benutzt hier die dash, manche Admins bevorzugen aber auch die Korn Shell oder die Z-Shell. Hinter /bin/sh kann also je nach System eine andere Shell stehen.

Ich benutze /bin/bash und stelle damit sicher, dass mein unter der Bash geprüfte Script auch auf einer Bash ausgeführt wird. Aber ein BSD User hat mich neulich bekehrt, künftig „/usr/bin/env bash“ zu benutzen.

Der Grund dafür ist folgender: Nicht alle unixartigen Systeme legen die Bash in /bin ab. Manche Systeme haben diese unter /usr/bin. Gibt man nun /bin/bash im Script an, wird das starten des Scripts scheitern.

env ist ein Kommando, dass auf unixartigen Systemen immer in /usr/bin liegt und das Kommando im Parameter (hier: bash) innerhalb des Suchpfades des Systems (PATH-Variable) sucht und startet.

Mit env spielt es also keine Rolle mehr, ob die Shell in /bin, in /usr/bin oder sonstwo im Suchpfad liegt.

Nun, künftig starten meine Scripte also so:
#!/usr/bin/env bash

Written by Michael Butschek

Dezember 9th, 2012 at 11:15 am

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Das farbige Bash Prompt

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Beispiel meines PromptsEin ehemaliger Arbeitskollege hat mich auf die Idee gebracht, mein geliebtes Prompt mal zu veröffentlichen.

Vor langer Zeit störte mich auf der Shell oft, dass man beim Arbeiten mit langen Ausgaben oft den Anfang der Ausgabe suchen mußte. Das war teilweise gar nicht so nicht einfach, wenn man mehrere ähnlich aussehende Config-Files nacheinander anzeigt, muss man schon genau schauen, wo dazwischen das Prompt steht.

Die Lösung war einfach: Ein farbiges Prompt. So erkennt man sehr schnell die Trennung und wenn das Prompt dann noch eine Leerzeile einbaut, wird es richtig schnell übersichtlich.

Folgende Informationen wollte ich noch im Prompt sehen:

  • Benutzername
  • Hostname
  • Aktuelles Arbeitsverzeichnis
  • Exitcode des letzten Kommandos

Der Exitcode (in Spitzen Klammern, hier im Beispiel ‚0‘) ist für’s Scripten sehr hilfreich, da man direkt beim Ausprobieren eines Kommandos an der Shell sieht, welcher Exitcode vom Programm zurückgegeben wird. So weiß ich gleich, ob es klappt und welchen Exitcode mein Script beim Ausführen des Kommandos erwarten darf.

Zusätzlich zum Prompt setze ich auf meinem System auch gleich noch einen Alias für ‚ls‘, damit dort immer die lange Ausgabe ausgegeben wird und die Einträge auch gleich in passenden Farben erscheinen.

In Summe sieht das dann bei mir so aus:

export PS1='\n\[\033[1;32m\]\u@\h: \w\n<$?> $ \[\033[0m\]'
alias ls='ls -AlFh --color=auto'
export LS_OPTIONS='--color=auto'
export LS_COLORS='no=00;37:fi=00;37:di=01;37:ln=01;33:pi=00;36:so=00;36:do=00;36:bd=00;36:cd=00;36:or=00;33:ex=01;36:';

Um das Prompt (Umgebungsvariable PS1) kurz zu erklären:

  • \n ist ein Enter
  • \[\033[{code}m\] = Ansi Escape Farbcode (siehe dazu Linupedia und Wikipedia)
  • \u ist der aktuell angemeldete Benutzer
  • \h ist der Hostname
  • \w ist das aktuelle Verzeichnis (working directory)
  • $? ist der Exitcode des letzten Programms
  • $ ist das Prompt-Zeichen (abhängig davon, ob man Benuter oder Root ist)

Die ‚1;32m‘ in der ersten Zeile ist der Farbcode:

  • 0;30m – Schwarz
  • 1;30m – Dunkelgrau
  • 0;31m – Rot
  • 1;31m – Hellrot
  • 0;32m – Grün
  • 1;32m – Hellgrün
  • 0;33m – Braun
  • 1;33m – Gelb
  • 0;34m – Blau
  • 1;34m – Hellblau
  • 0;35m – Violett
  • 1;35m – Hellviolett
  • 0;36m – Türkis
  • 1;36m – Helltürkis
  • 0;37m – Hellgrau
  • 1;37m – Weiß

Das ganze läßt sich dann z.B. in der ~/.bashrc eintragen, so dass es bei jedem Login gleich verfügbar ist.

Ich mache dies meist aber nicht so. Es gab in meinem Job schon Diskussionen mit anderen Admins, die mein Prompt nicht sinnvoll fanden oder ihr eigenes lieber hatten. So haben wir uns darauf geeinigt, keine Farben in der .bashrc zu speichern und stattdessen im Home-Verzeichnis eine Datei mit dem eigenen Prompt anzulegen.

Bei mir heißt die Datei ~/prompt_mbutschek und enthält obige Zeilen. Nach dem Login gebe ich ein ‚. pr[tab]‘, was dann zu ‚. prompt_mbutschek‘ wird. Damit importiere ich die Einstellungen in die aktuelle Bash-Sitzung. Andere Admins haben dagegen das Standardprompt und werden durch meine Liebe zum bunten Prompt nicht gestört.

Written by Michael Butschek

November 19th, 2012 at 8:15 pm

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ISO-Datum in Windows Batch-Files

4 comments

Wer unter Windows mit Batch-Files Scriptet, dürfte die Variablen %time% und %DATE% kennen, die die Uhrzeit sowie das aktuelle Datum im lokalen Format „dd.mm.yyyy“ zurückgeben.

Manchmal möchte man Dateien oder Verzeichnisse nach dem aktuellen Datum benennen, z.B. Logfiles, Zip-Dateien oder ein Backup-Verzeichnis für das tägliche Backup.

set dirname="C:Backup-%DATE%"
mkdir %dirname%

Einen großen Nachteil hat dieser Weg: Beim alphabetischen Anordnen im Windows-Explorer ist der 20. Mai vor dem 31. Januar. Der einfachte Weg ist die Verwendung des ISO-Formats JJJJ-MM-TT, also zuerst Jahr, dann Monat, dann Tag. So wird immer erst nach dem Größten (Jahr), zum Ende nach dem Kleinsten (Tag) sortiert.

Leider bietet die Windows Commandline ein solches Format nicht an, das läßt sich aber leicht korrigieren: Wir nehmen einfach aus %DATE% die nötigen Stellen heraus und basteln ein eigenes Format:

set TAG=%date:~-10,2%
set MONAT=%date:~-7,2%
set JAHR=%date:~-4%
set ISODATE=%JAHR%-%MONAT%-%TAG%

Fertig ist unser neues Datum %ISODATE%, das wir nun statt %DATE% verwenden:

set dirname="C:Backup-%ISODATE%"
mkdir %dirname%

Written by Michael Butschek

Juni 3rd, 2010 at 10:52 pm

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